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Veröffentlicht am 23.10.2001, 22:00 von Lentz
Betrifft: Post
Unflexibles Schalterpersonal

Postamt, 6.Bezirk, Gumpendorfer Straße Nach 10 Minuten Wartezeit beim Paketschalter - es ist wirklich viel los - komme ich endlich an die Reihe. Der Beamte (muss wohl einer sein) nimmt meinen gelben Abholschein, sucht das Paket, findet es, legt es ab - leider außerhalb meiner Reichweite - und sagt knapp: "Kriegen Sie von der Kollegin" oder so ähnlich. Daraufhin verschwindet er. Die Kollegin ist gerade mit einer Kundin beschäftigt, die einen ganzen Wagen voller Pakete aufgibt. Nach ein paar Minuten frage ich, ob sie mir nicht das Paket geben kann, das dort liegt. "Es tut mir Leid" und Kopfschütteln kommt als Antwort. Ob mir wohl nicht der Kollege das Paket geben könnte - keine Reaktion. Der Kollege, der nicht besonder beschäftigt scheint, taucht ab und zu aus dem Nebenraum aus, sieht, dass ich immer noch warte, das ist ihm aber ziemlich egal. Eine knappe Viertelstunde warte ich auf das vorbereitete Paket und bin schon ziemlich verärgert. Es ist nicht abzusehen, wann die junge Dame hinter dem Schalter mit der Kundin fertig sein wird. Ich sage ihr, dass ich keine Zeit mehr habe und dass sie mir den gelben Zettel wieder zurückgeben soll, ein bisschen in der trügerischen Hoffnung, dass ich das Paket dann irgendwie doch gleich bekomme. Ich kriege den Abholschein zurück und gehe ohne Paket von dannen.

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 Kommentare

tavor (9.7.2009, 11:20)
aus dem ganzen sermon kann man nur einen schluß ziehen:
weg mit der pragmatisierung. überall und ohne ausnahmen.

der Redaktion bekannt. (27.12.2001, 23:00)
An Herrn Thomas Karambage (ist das eigentlich Ihr richtiger Nachname?)!
Ja, es ist richtig. Die Post ist jetzt privatisiert (Österreichische Post AG). Das heißt aber noch lange nichts, denn schließlich ist die ÖIAG (kennen Sie sicher, oder?) zu 100% die Eigentümerin. Und diese gehört dem Staat. Was ist also privatisiert? Nur der Name hat sich eigentlich geändert. Und die Tatsache, dass neu aufgenommene Bedienstete keine Vertragsbediensteten mehr sind und somit auch nicht mehr pragmatisiert (also definitiv gestellt, auch Beamter genannt) werden. Die seit Mitte 1996 aufgenommen Beschäftigten sind also von rechts wegen Angestellte wie in jeder anderen Privatfima auch. Und das ist eigentlich schon alles! Und bei der jetztigen Einsparungswelle ist das Betriebsklima sicherlich sehr gut. Denn die Beamten können nicht gekündigt werden (außer bei groben Verschulden - und da kommt eher eine Entlassung in Frage). Ganz im Gegenteil: Es ist Praxis, dass Beamte im Alter ab etwa 30 Jahren in den Vorruhestand geschickt werden. Das bedeutet: etwa 80% des Letztbezuges monatlich, wie ein Pensionist. Sie fragen sich gerade, was wird aus den Angestellten? Das will ich Ihnen auch noch gerne verraten. Sie werden teilweise eingespart. Neue Arbeitnehmer sind günstiger und haben einen schlechteren Arbeitsvertrag. Jene, die zwischen 1996 und Anfang 1999 aufgenommen wurden haben einen besseren Vertrag und kommen nicht nur teurer, sie können auch nicht zu allem gezwungen werden! Also möchte man sie loswerden. Aber bei jeder Presseaussendung wird betont: "Wir sparen ein, aber gekündigt wird niemand!"

der Redaktion bekannt. (27.12.2001, 23:00)
Fortsetzung an Herrn Thomas Karambage

Natürlich nicht. Man versucht sie einzuschüchtern bis sie selbst austreten. Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Kündigung, Entlassung und Austritt? Dann erkundigen Sie sich mal. So geht es bei unserer schnellen Post zu. Wissen Sie eigentlich, wem die Österreichische Post AG allen Daten gibt?

Werner Lentz (27.10.2001, 22:00)
@Alexa. Ich hab mir alles nochmal durchgelesen, aber beschimpft wurden hier die Beamten eigentlich nicht. Ein Seitenhieb war dabei, okay. Ich bin halt der Meinung, daß der Beamtenstatus, außer in wenigen Ausnahmefällen (z.B. Richter, Exekutive)nicht gerechtfertigt ist.

Grundsätzlich hast du natürlich recht, daß es überall Bessere und Schlechtere gibt (bzw. daß jeder mal einen schlechten Tag haben kann).

Alexa (26.10.2001, 22:00)
Wie wärs, wenn man mal mit den pauschalierten Beschimpfungen gegen die Beamte aufhört (bin selber keine Beamtin). Warum müssen immer alle über einen Kamm geschert werden? Es gibt wie bei allen Gruppen solche und solche.

Werner Lentz (25.10.2001, 22:00)
Natürlich gibt es bei der Post noch Beamte, es werden zwar keine neuen mehr eingestellt, aber es gibt noch genug Leute bei der Post die alte Verträge haben - leider kann man die in einem Rechtsstaat ja nicht aufkündigen.

minnerl (25.10.2001, 22:00)
@ Thomas Karambage
Wirklich? Und wohin sind die Beamten verschwunden?

Ply (25.10.2001, 22:00)
erst, wenn die beamten in unseren köpfen verschwunden sind, werden sie wirklich verschwunden sein ...

das postamt kenn ich auch, dort mach ich abwechselnd sehr positive und dann wieder verblüffend negative erfahrungen ...

hängt halt alles davon ab, wen man gerade "erwischt".

Thomas Karambage (24.10.2001, 22:00)
Die Post ist privatisiert worden - dort gibt es keine Beamten mehr. mfg


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