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Veröffentlicht am 15.10.2002, 07:47 von leo8 |
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Betrifft: Finanzamt Graz |
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| Finanzamt Graz: Wie beim Kabarett!
Bereits vor einigen Monaten hatte ich hier den Fall des Grazer Finanzamtes gepostet.
Nochmal den Sachverhalt:
Als deutsches Unternehmen fordere ich die bezahlte Umsatzsteuer vom Finanzamt Graz zurück. Der Lieferant kann aus firmeninternen Gründen nicht umsatzsteuerfrei verrechnen.
In den letzten Jahren war es jedes Mal ein unendlicher Kampf, an sein Geld zu kommen. Ein Anruf beim Finanzamt Graz war stets kabarettreif und spottete jeder Beschreibung. Von minutenlanger Musikberieselung, nach der dann einfach aufgelegt wurde, von zig Versprechen zurückzurufen, von allen angeblichen Krankheits- und Urlaubsfällen bis zu endlosem Hin- und Herverbundenwerden habe ich praktisch alles in diesem Amt erlebt.
Einmal gelang es mir, mit einer Mitarbeiterin zu reden. Die Dame war ausnahmsweise sogar sehr freundlich, sagte, dass sie mich gut verstehe, denn sie wisse, dass bei ihnen im Amt nur Kaffee getrunken und blau gemacht werde. Es herrschten unbeschreibliche Zustände, sagte sie, wenn man das nicht selbst erlebe, würde man es nie glauben.
Vor einiger Zeit wurde mir von "Die Mucha" empfohlen, mich an eine Frau Mag. Burger von der Ombudsstelle zu wenden.
Diese "Finanzamtsanwältin", perfekt geschult, die Bürger niederzureden, meinte:
- zur ehrlichen Angestellten in Graz: "Das finde ich nicht in Ordnung, dass eine frustrierte Angestellte sich da über ihre Arbeitsstelle auslässt!"
- zu meiner Frage, warum man für die monatelang vom Finanzamt einbehaltene Umsatzsteuer keine Zinsen bekomme: "Dafür kriegen Sie für Einkommenssteuer Zinsen!" (schon mal was von Logik gehört???).
- zur ewig langen Rückerstattung: "Sie haben ja eh letztes Jahr Ihr Geld noch im Zeitrahmen bekommen!" Das stimmt, nach ca. 10 Anrufen, da ich die endlosen Verzögerungen vom Vorjahr schon kannte - das Geld vom ganzen Jahr 1999 (rückgefordert Anfang 2000), bekam ich im Mai 2001 (!!!) zurück.
- zu meinen erlebten Schikanen: "In anderen EU-Staaten ist das noch viel schlimmer!"
Da sie dies in unserem 5-Minutengespräch fünfmal erwähnte, erwiderte ich, sie solle sich vielleicht nicht immer an den schlechten Unsitten der anderen Länder orientieren.
Daraufhin sagte sie beißend: "Das brauchen Sie sich nicht anzumaßen, so zu reden!" und legte auf.
Nun, die gesetzliche Bescheid-Frist von 6 Monaten ist schon wieder seit zwei Monaten um:
Hat irgendjemand einen Tipp, wie man den ganzen Verzögerungen und Machenschaften des Finanzamts (speziell in Graz) Herr wird? Ich bin am Ende meiner Weisheit ... | |
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Kommentare |
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| leo8 (9.12.2002, 11:46) | |
@sabifa:
Danke für deinen Tipp! Das mit dem eingeschriebenen Brief ans Ministerium hat (für mich unerwartet) doch gezogen!
Die haben den Grazern echt die Hölle heiß gemacht!
Unglaublich - die Chefin vom Finanzamt Graz rief tatsächlich bei mir an und entschuldigte sich!
10 Tage später war das ganze Geld, sogar schon mit dem Jahresrückstand von 2002 auf meinem Konto!
Grüße,
Leo |
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| shini (17.10.2002, 12:13) | |
Teilweise scheinen wirklich Kapazunder im FA in Graz zu arbeiten.
Als ich wagte, mich nach möglichen Formularänderungen durch die Euro-Umstellung (ob gewisse Grenzbeträge genau umgerechnet oder gerundet würden, Weiterverwendbarkeit "alter" Formulare u.ä.) erkundigte, bekam ich folgenden Tipp, nachdem ich zu drei verschiedenen Abteilungen verbunden wurde: "Wir wissen das nicht, fragen´s doch beim Schediwy (Anm.: ein Papierfachgeschäft in Graz), die wissen das, die verkaufen die Formulare!"
Na toll, das Finanzamt kennt die Bestimmungen nicht, sondern verweist zur Beratung an ein Papierfachgeschäft... :-( |
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| sabifa (15.10.2002, 15:57) | |
@leo8: ich möchte hier nicht näher drauf eingehen, aber ich rate Dir doch, einen eingeschriebenen Brief ans Ministerium zu senden. Auskunft am Telefon kannst Du vergessen. |
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| leo8 (15.10.2002, 13:16) | |
Hallo Sabifa!
Die Frau Mag. Burger ist ja von der Ombudsstelle des Finanzministeriums.
Was ich übrigens noch vergaß zu schreiben: Als ich erwähnte, dass mich Herr Ebenkofler von "Die Mucha" an sie verwiesen habe, sagte sie: "Ich will hier einmal klar sagen, dass diese Mucha nichts weiter als nur ein privater Verein ist!" - Das schien ihr ganz besonders wichtig! (?)
Gruß, Leo |
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| sabifa (15.10.2002, 09:05) | |
Ich würde mich schlicht und einfach an das Finanzministerium mit einer Beschwerde wenden. Bin ziemlich sicher, daß die der Sache nachgehen. |
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