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Stellungnahme des betroffenen Unternehmens | Zurück |
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Herr / Frau | Herr Robert Peter |
Position | Obmann Wr Marktviktualienhänd |
der Firma | Landesgremium Wien der Marktviktualienhändler |
gibt zu diesem Beitrag: | Alles für den Konsumenten?
Die Vertreter des Marktgremiums und der Wirtschaftskammer erreichten Ende März 2003 eine Änderung in der Wr. Marktordnung, die bewirkt, dass kleine Händler, die die Bauernmärkte in Wien anfahren, keine "ausländische" Ware(Obst u. Gemüse) verkaufen dürfen, die nicht zeitgleich innerhalb Österreichs erzeugt werden kann. Genauer gesagt, erzeugt wird!
Das bedeutet aber auch, dass nicht einmal österreichisches Lagergemüse in den Wintermonaten verkauft werden darf! Abgesehen davon, dass es nicht EU- konform scheint, Gemüse aus z. B. Italien als Auslandsgemüse vom Verkauf per Gesetz auszugliedern, dürfen Supermarktketten jederzeit alles verkaufen!
Dass damit zahlreiche Kleinunternehmer vor dem Ruin stehen, wird niemand interessieren, wenn die Wr. Märkte erst ruiniert sind.
Wen kümmert da noch die Nahversorgung im 10. Wr. Bez., wo auch der Viktor-Adlermarkt, ein beliebter Einkaufsort der Wiener, bekannt durch sein reichhaltiges Angebot und sein Flair,
weswegen Menschen sogar kreuz und quer durch Wien fahren, wegen einiger "Freundschaftsdienste" geopfert wird?
Wen kümmert es, dass die WienerInnen gezwungen werden, bei Handelsketten einzukaufen?
Nur weil die Wirtschaftslage nicht mehr so rosig ist? Auch kleine Betriebe kämpfen mit dem Überleben ! So habe ich mir immer schon einen freien Markt vorgestellt! Wo Politiker, wie die werte Fr. Stadträtin Brauner als Chefin des Wr. Magistrats MA59 sich nicht mal die Mühe nimmt, eine Delegation persönlich zu empfangen? Eine Delegation immerhin, die vertretend für 150 Standler bei ihr vorgesprochen hat!
150 Standler allein am Viktor Adlermarkt, die es nächstes Jahr um diese Zeit vielleicht nicht mehr geben wird, obwohl mit Steuergeldern erst im Feb. 2003 Stromanschlüsse für die Standler gemacht wurden!
Wo Samstag, 5.4.2003 bei kaltem Aprilwetter allein 3000 Wiener "für das vielfältige und ganzjährig vorhandene Angebot des Viktor -Adlermarktes unterschrieben haben!
Wen kümmert es, dass nächstes Weihnachten für 150 Kleingewerbetreibende und deren Familien traurig sein wird, weil Sie ihe Existenz verloren haben!
Diese Menschen können ja dann bei Billa und Co. "billig" einkaufen!! Ich weiss zwar heute noch nicht, womit, aber vielleicht wird bis nächstes Jahr Sozialhilfe für Selbständige
eingeführt, als Opfergeld für Supermarktgeschädigte.
--->weiter Teil 2 |
gepostet von | Mister Shopping am 10.4.2003, 07:57 |
folgendes Statement ab: | Zu dem vor Ungenauigkeiten und Fehlinterpretationen strotzenden Eintrag von Mister Shopping möchte ich als Obmann des Wiener Landesgremiums der Marktviktualienhändler (das sind die lebensmittelverkaufenden Fixstände auf den Wiener Märkten) folgendes bemerken bzw. richtigstellen:
Anfang dieses Jahres wurde nach jahrelangen Verhandlungen unter Einbindung der Interessenvertretungen der Bäcker, Fleischer, Gastronomie, Markthändler, Marktfahrer, Bauern sowie der Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer die Wiener Marktordung 1991 novelliert und im Wiener Gemeinderat beschlossen.
Ziel war, die wirtschaftliche Situation der Märkte zu verbessern. Unter anderem wurde auch der Verkauf auf Landparteienplätzen (den sogenannten Bauernmärkten) neu geregelt. Landparteienplätze sind dem fixen Markt zugeordnete Freiflächen, die tageweise von Produzenten (Bauern, Gärtnern) und Marktfahrern bezogen werden. Produzenten dürfen dort ihre eigenen Produkte verkaufen, daran hat sich auch nichts geändert. Einige dieser Produzenten haben zusätzlich einen Gewerbeschein gelöst, um ihre Produktpalette erweitern zu können. In den letzten Jahren wurden jedoch in zunehmendem Maße ausländische Produkte verkauft, die üblicherweise nicht mit Bauernmärkten in Verbindung gebracht werden. Abgesehen von den aus Konsumentensicht bedauerlichen Fällen von Etikettenschwindel, hat dies mit dazu beigetragen, dass jene Obst- und Gemüsehändler, die fixe Marktstände betreiben, erhebliche Umsatzeinbussen zu verzeichnen hatten und viele ihren Betrieb aufgeben mussten. Dadurch wurde der Branchenmix auf den Wiener Märkten schwer beeinträchtigt. Einige Wiener Märkte wurden auch bereits aufgelassen. Wenn der fixe Markt nicht mehr existiert, verschwindet nämlich auch der Landparteienplatz. Deshalb ist es notwendig, bestimmte Geschäftsfelder den einzelnen Branchen entsprechend zuzuordnen, um eine harmonische, für den Konsumenten attraktive Branchenvielfalt sicherzustellen. In privaten Einkaufszentren geschieht dies mittels Vertrag durch das Zentrumsmanagement. Auf den Wiener Märkten erfolgt die Regelung durch die Marktordnung.
Es wird behauptet, dass der Verkauf inländischer Lagerware beschränkt worden wäre. Dies trifft selbstverständlich nicht zu und wurde den Betroffenen auch schon seitens des Marktamtes mitgeteilt. Inländische Lagerware kann somit auf Landparteienplätzen ganzjährig verkauft werden. Wenngleich sich die Marktviktualienhändler gewünscht hätten, den Verkauf auf dem Bauernmarkt auf inländische Ware zu beschränken, ist die nunmehrige Kompromissregelung, dass ausländische Ware am Landparteienplatz nur dann verkauft werden darf, wenn zur selben Zeit diese Waren in Österreich produziert und auf den Markt gebracht werden, ein gangbarer Weg.
Hinweisen möchte ich noch darauf, dass am Landparteienplatz des Viktor Adler Marktes 60 Plätze bestehen, wovon 26 von landwirtschaftlichen Produzenten bezogen werden und 34 an Händler vergeben sind. Woher also die Legitimation der Beschwerdeführer kommen soll, 150 Standler zu vertreten, bleibt unklar, zumal die Fixstandbezieher die nunmehrige Regelung sehr begrüßen. Bedenklich erscheint mir auch die Methode, aus Eigeninteressen durch bewusste Verzerrung der tatsächlichen Situation Unruhe und Besorgnis zu schüren.
Robert Peter
Obmann des Landesgremiums Wien der Marktviktualienhändler
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Kommentare |
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| Mister Shopping (11.4.2003, 13:21) | |
Mister Shopping (11.4.2003, 15:18)
Auf diese Stellungnahme hab ich schon gewartet. Leider ist es nicht so, wie Hr. Peter schreibt.
1.) Laut Anweisung der Marktamtdirektion wurde der Gesetzestext anders interpretiert, als in der offiziellen Version, die auch im Internet zu lesen ist.
2.)Leben die Fixstandler vom Bauernmarkt und nicht umgekehrt. Weiss jeder, der den Markt nachmittags besucht=gähnende Leere.
3.) schreibt zwar Hr. Peter jetzt, dass Lagergemüse verkauft werden darf.
Bei den Verhandlungen zu Beginn dieser Woche war er aber noch anderer Meinung.
4.) Bei den Fixstandlern freuen sich bestenfalls 4 oder 5 über diese Regelung.
Diese haben aber noch keinen Winter ohne den Bauernmarkt erlebt.
5.) Haben wir auch einen Fixstand, und das Geschäft lääst sofort nach, wenn am Bauernmarkt keine Kunden mehr sind.
Wird auch von anderen bestätigt.
6.)Stimmt auch das Verhältnis Marktfahrer zu Gärtner nicht. 32:30 entspricht eher. |
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